Am Donnerstag, 27. November 2014
Im Haus des Deutschen Ostens (HDO), München
Ein Vierteljahrhundert ist seit dem Untergang der kommunistischen Regime im östlichen Europa vergangen; vor 21 Jahren fand die friedliche Teilung der Tschechoslowakei statt. Bis heute waren und sind die Kulturlandschaften Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien sowie bedeutender Teile des historischen Oberungarn vom kulturellen Erbe der Deutschen und der Ungarn geprägt. Debatten rund um die Definition dieses Erbes und den Umgang mit ihm sind für die betroffenen Gemeinschaften von zentraler Bedeutung – damals wie heute.
In den Vorträgen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Bewertung und der Pflege dieses Erbes, aber auch bei seiner Aneignung oder Ablehnung durch die Mehrheitsgesellschaften in der Tschechischen Republik und der Slowakei diskutiert. Dies erfolgt auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, anhand ausgewählter Beispiele aus Medien, Schule und Museen und berücksichtigt auch den Einfluss der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft auf die Kultur von Deutschen und Ungarn.
Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Frage nach dem Einfluss der heute kleinen deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik und der großen ungarischen Minderheit in der Slowakei auf den Umgang mit ihrem jeweiligen kulturellen Erbe in Vergangenheit und Gegenwart sowie nach der Rolle Deutschlands, Österreichs und Ungarns hierbei seit 1989.
Die Referenten:
Dr. Zuzana Finger, Germanistin und Slawistin, Heimatpflegerin der Sudetendeutschen
Dr. phil. habil. József Liszka, Leiter des ethnographischen Instituts an der János-Selye-Universität in Komárno/Komorn/Komárom (Slowakei)
Moderation:
Dr. Meinolf Arens, Historiker, Leiter des Projekts „Deutsche Minderheiten im östlichen Europa“ von HDO und INTEREG
Programm: