„Krise und Krieg in und um die Ukraine 2013-2015 – Ursachen, Verlauf, Folgen “

 

Von Freitag dem 20. bis Sonntag dem 22. Februar 2015

in der Bildungs- und BegegnungsstätteDer Heiligenhof“, Bad Kissingen

 

 

Wie erklärt sich der Beginn der Krise rund um die Ukraine im November 2013 und die seither zu beobachtende Dynamik dieses Prozesses? Wie gestalten sich Staat und Gesellschaft in der Ukraine und wie sind die politischen und ökonomischen Entscheidungsträger und Gruppen ausgerichtet? Um die aktuellen Fragen rund um diesen zweitgrößten Flächenstaat Europas zu erfassen sollen die historischen Wurzeln der modernen ukrainischen Nation und die Geschichte des Raumes der heute das Territorium der Ukraine ausmacht beleuchtet werden. Die Ukraine erklärte sich nach Zerfall der Union 1991 für unabhängig und ihre Souveränität wurde von der internationalen Staatengemeinschaft allgemein anerkannt. Im „Budapester Memorandum“ von 1994 wurden die territorialen Grenzen der Ukraine – einschließlich der 1954 von Chruschtschow von der Russischen SSR an die Ukraine „geschenkten“ autonomen Region Krim – anerkannt und garantiert. Nach monatelangen Protesten seit Ende 2013 auf dem Kiewer Maidan gegen einen prorussischen Kurs des Präsidenten Janukowytsch wurde dieser abgesetzt. In der Folge besetzten russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen die Krim. Im März 2014 wurde dort eine nicht demokratischen Standards entsprechende Volksabstimmung durchgeführt, die als Ergebnis einen Anschluss an Russland hatte. Völkerrechtlich sind Abspaltung und Referendum nicht anerkannt. Im Gefolge dieser Abspaltung wurden separatistische Bestrebungen von Teilen russischen Bevölkerung im Kohle- und Industrierevier im Osten der Ukraine geschürt. Diese entwickelten sich zu einem Bürgerkrieg, wobei Russland eine – nicht eingestandene – Kriegspartei ist. Die westliche Welt reagiert mit Wirtschaftssanktionen, ist jedoch partiell von russischen Energielieferungen abhängig. Der regionale Konflikt hat das Potential einen neuen Kalten Krieg, gar aus Zufall eine militärische Auseinandersetzung mit unabsehbaren Folgen zu entfachen.

Dr. Meinolf Arens (Vorsitzender des Trägervereins des INTEREG e.V.)

 

 

Programm des Seminars:

20. Februar

Tagesmoderation: Dr. Meinolf Arens (München)

Begrüßung: - Gustav Binder (Studienleiter der BildungsstätteDer Heiligenhof“ und

der Akademie Mitteleuropa) und Dr. Meinolf Arens (München)

Dr. Ortfried Kotzian (Augsburg): "Ukrainische Identität - historische Tatsache oder moderne Ideologie?"

 

21. Februar

Tagesmoderation: Dr. Meinolf Arens (München)

Dr. Meinolf Arens (München): "Sezessionsgefahr im äußersten Südwesten der

Ukraine? Die aktuellen Diskurse in und um die Karpatoukraine zwischen der Ukraine,

Ungarn, Slowakei und der rusynischen Nationalbewegung."

Dr. Grzegorz Rossolonski-Liebe (Berlin): "Die Erinnerung an die ethnische und

politische Massengewalt in der Westukraine seit dem Ende des II. Weltkrieges"

Ekaterina Spiridonova, M.A. (München): "Oral history 2.0. Krieg im ukrainischen

Alltag. Zeitzeugenberichte im Netz"

Wilfried Jilge, M.A. (Leipzig): "Die Ukraine, die "Donbasser Volksrepublik" und die

Russkij Mir"

Bernd Posselt (München): "Die Ukraine zwischen Russland und dem freien Europa"

 

22. Februar

Tagesmoderation: Dr. Meinolf Arens (München)

Dr. Iryna Solonenko (Frankfurt an der Oder): "Interessengeflechte und

Machtstrategien der Oligarchen in der Ukraine"

Dr. Gerhard Gnauck (Warschau): "Russland und die Ukraine in deutschen Augen:

Bild oder Trugbild?"

 

Abschlussdiskussion mit den Referenten: Ursachen und Folgen der Krise in der Ukraine

Moderation: Dr. Meinolf Arens (München)

 

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