Referent: Dr. Franz Metz
Mitglied des Kuratoriums des INTEREG
Am Dienstag, 8. Dezember 2015
Im Haus des Deutschen Ostens, München
Veranstalter: Internationales Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus (INTEREG)
In Zusamenarbeit mit:
Ackermann-Gemeinde e. V. München
Institut für deutsche Kultur und Geschichte e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Heinrich Weidt (1824-1901), Komponist und Kapellmeister, war Gründungsmitglied des Temeswarer Philharmonischen Vereins und in der Zeitspanne 1867-1872 als Opernkomponist und Theaterkapellmeister in Temeswar tätig. Erst mit der Wiederentdeckung des Archivs des Temeswarer Philharmonischen Vereins 1981 konnte auch die Bedeutung Weidts für die mittel- und südosteuropäische Musikgeschichte neu bewertet werden. Er wirkte in wenigstens 24 Orten Europas als Schauspieler, Sänger, Kapellmeister, Chorleiter, Komponist oder Pädagoge: u. a. in Mannheim, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Berlin, Heidelberg, Düsseldorf, Kassel, Amsterdam, Rotterdam, Zürich, Basel, Bern, aber auch in Städten, die bis 1919 zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörten: Budapest, Olmütz, Temeswar, Troppau, Cilli, Kubin, Weisskirchen, Werschetz und Graz. Heute muss man auf internationalem Terrain, in mehreren mittel- und südosteuropäischen Staaten seine Spuren ver-folgen, wobei die meisten deutschen Sammlungen und Dokumentationsquellen noch gar nicht er-schlossen, gesichert und erforscht sind. Der Komponist bewegte sich in vielen Regionen des östlichen Europa, in denen, auch jenseits der unter-schiedlichen deutschen Bevölkerungsgruppen, deutsch damals die geläufige Verkehrssprache war. Es ist eine spannende Reise nicht nur auf dem Lebensweg eines deutschen Kapellmeisters, sondern auch in ehemals deutsche Kulturzentren.
Der Referent:
Dr. Franz Metz, ist in München als Musikwissenschaftler und Organist tätig, leitet das private Süd-osteuropäische Musikarchiv, ist Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöst-lichen Europa e.V. und des Gerhardsforums Banater Schwaben e.V. Für seine umfangreichen musik-wissenschaftlichen und musikpraktischen Tätigkeiten wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Moderation: Dr. Meinolf Arens, Historiker, Leiter des Projekts „Deutsche Minderheiten im östlichen Europa“ von HDO und INTEREG
Programm:
19.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
durch Dr. Meinolf Arens, Vorsitzender des Trägervereins des INTEREG
19.15 Uhr
Dr. Franz Metz
"Mit Kapellmeister Heinrich Weidt durch deutsche Kulturzentren Mittel- und Südosteuropas des 19. Jahrhunderts"
20.00 Uhr
Diskussion
Im Anschluss findet in der Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“, Am Lilienberg 5, 81669 München, eine Weinprobe mit einem der renommiertesten ungarischen Zeithistoriker, Dr. Krisztían Ungváry aus Budapest, statt.
Er ist neben seinem Beruf als Historiker auch als Winzer landesweit und preisgekrönt in Ungarn bekannt. Im Rahmen eines Vortrages über die multiethnische Kultur- und Weinlandschaft Tokáji werden sechs Weine seiner eigenen Produktion verkostet, die im Anschluss auch käuflich erworben werden können.